أحمد الطيب
Aḥmad aṭ-Ṭayyib
Ahmad al-Tayyeb
Protest gegen den Auftritt von Großscheich al-Tayyeb vor dem Deutschen Bundestag und der Universität Münster
Die Azhar zu Kairo ist eine mehr als tausend Jahre alte islamische Lehrstätte von höchster Bedeutung für alle Sunniten, ein wenig dem Vatikan und dessen Rolle für Katholiken vergleichbar, und wird von einem islamischen Gelehrten, dem Scheich al-Azhar oder Großimam der Azhar geleitet. Ihren Lehrbetrieb nahm die Institution im Jahre 988 d. Z. auf. Der Scheich von Azhar gilt vielen sunnitischen Muslimen als höchste islamische Autorität, derzeitiger Amtsinhaber ist Prof. Dr. Ahmad Mohammad al-Tayyeb. Seit vier Jahren kooperiert die Azhar mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo Prof. Dr. Mouhanad Khorchide Leiter des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT), Professor für Islamische Religionspädagogik und Stellvertretender Direktor des Centrums für religionsbezogene Studien ist. Am ZIT werden ebenso Imame ausgebildet wie Lehrer für den bekennenden Islamischen Religionsunterricht (IRU).
Oberbürgermeister Markus Lewe und die Rektorin der Universität Münster Prof. Dr. Ursula Nelles haben den Islamgelehrten nach Deutschland eingeladen, um am 17. März 2016 auf einer Konferenz der Weltreligionen („Friede sei mit Euch“) in der Aula des Schlosses zu sprechen (World Religions Conference: „Peace be upon you – Assalamu Alaikum“). Einen Tag eher darf der Großscheich der Azhar im Großen Protokollsaal des Berliner Reichstagsgebäudes vor Abgeordneten des Deutschen Bundestages, Vertretern der Religionsgemeinschaften und Wissenschaftlern sprechen, Thema seines Vortrags: „Friedenspotenzial des Islams“.
Betrachten wir also den Islam und suchen das Friedenspotenzial. Nach dem Koran erbt die Schwester nur halb so viel wie der Bruder, die Aussage einer Frau vor Gericht gilt nur halb so viel wie die Meinung eines Mannes; die nichtmuslimischen Gemeinschaften haben sich der Macht der muslimischen Gemeinde (Umma) zu unterwerfen. Auch im alle Lebensbereiche umfassenden (totalitären) Islamischen Recht (Scharia; Fiqh) ist die Frau weniger wert als der Mann und sind alle Nichtmuslime herabzuwürdigen. Wer Kind eines muslimischen Vaters ist oder einmal als Muslim gelebt hat, darf aus der Religion nicht austreten. Eine muslimische Tochter darf keinen Nichtmuslim heiraten; ab dem Alter von neun Jahren hat sie, bis auf Hände und Gesicht, ihren gesamten Körper mit einem Schleier zu bedecken, jenem Hidschab, den auch die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) als verpflichtend betrachtet, wie sie dem Bundesverfassungsgericht gegenüber in einer Stellungnahme zum Lehrerinnenkopftuch erläutert:
Muslimische Frauen müssten ab Eintritt der Pubertät in Gegenwart von Männern, mit denen sie nicht verwandt seien und die zu ehelichen ihnen religionsrechtlich erlaubt sei, ihren Körper – mit Ausnahme von Gesicht, Händen und Füßen – mit Kleidung derart bedecken, dass die Konturen und Farbe des Körpers nicht zu sehen seien. Der Kopf gelte dabei als bedeckt, wenn Haare und Hals vollständig bedeckt seien. Dies sei ein nach den Hauptquellen der Rechtsfindung im Islam (Koran, Sunna, Gelehrtenkonsens und allgemeiner Übereinkunft der Gemeinden) bestimmtes religiöses Gebot definitiver Qualität.
Apostasieverbot, Hidschab, Polygamie (selbstredend nur Polygynie) und Frühehe, Kinder zur Furcht vor der Höllenstrafe erziehen, all das ist kein sogenannter Islamismus, sondern authentische islamische Religion, genau so, wie sie nicht zuletzt von der Kairoer Lehrstätte der Azhar und auch von Großimam al-Tayyeb vertreten wird. Al-Azhar ist ein auf Schariagehorsam und vermeintliches Jenseits ausgerichtetes Institut, das wir Säkularen eigentlich nicht Universität nennen sollten, sondern Madrasa. Denn jede wissenschaftliche Hochschule kennzeichnen Meinungsvielfalt und Freiheit der Lehre. An der Azhar darf aber in allen Fakultäten nur innerhalb der Grenzen der Scharia geredet und geschrieben werden.
Überall, wo der Islam erst einmal an die Herrschaft gekommen ist, diskriminieren die geltenden Gesetze die Frau und den Nichtmuslim. Öffentlich wird auf religiös korrektes Verhalten kontrolliert: die Bedeckung der Frau mit dem Hidschab und ihre Überwachung auf Keuschheit, die Reinheits- und Nahrungsvorschriften, fünfmaliges tägliches Gebet, Anwesenheitspflicht beim Freitagsgebet für jeden männlichen Muslim und immer noch mehr. Jeder erwachsene männliche Muslim hat beschnitten zu sein, erwachsen ist nach islamischem Recht für Männer 15 Jahre alt. Mindestens im schafiitischen Recht, viele Ägypter sind Schafiiten, ist auch jedes Mädchen zu beschneiden, wobei die Muslima mit neun Jahren religiös erwachsen ist sprich die Schariapflichten zu erfüllen hat und verheiratet werden kann.
Die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist sehr islamisch. Auch angeblich gering invasive Formen wie die sogenannte milde Sunna, eine FGM Typ Ia oder IV, müssen in Deutschland verboten bleiben; auch in medikalisierter Form. Zahlreiche Kampagnen der letzten Jahre nicht nur in Indonesien (Indonesian Ulema Council: MUI – Majelis Ulama Indonesia) und Malaysia (Fatwa Committee of Malaysia’s National Council of Islamic Religious Affairs), sondern ebenso in den USA (Arora und Jacobs) sowie nicht zuletzt in Deutschland (Ringel und Meyer; Hörnle und der 70. djt) versuchen, diese angeblich geringfügige Form der Mädchenbeschneidung straffrei zu stellen, was im Namen der allgemeinen Menschenrechte und der körperlichen Unversehrtheit zu verhindern ist. Jungen haben den gleich hohen Anspruch auf Schutz wie Mädchen (Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes). Rituelle Beschneidung (FGM, MGM) dient nicht dem Kindeswohl, sondern gehört in den Bereich „überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind“ (UN-Kinderrechtskonvention Artikel 24 (3)). Die lebenslangen nachteiligen Beschneidungsfolgen für sich und seine Sexualpartner kann ein Jugendlicher völlig altersgemäß noch nicht abschätzen, weshalb ein Minderjähriger, ein Mensch unter achtzehn Jahren, in Bezug auf eine an ihm vorgenommene Genitalbeschneidung noch gar nicht einwilligungsfähig ist.
Scharia
Dass im von der Scharia beherrschten Teil der Welt der Islam nicht kritisiert werden darf, die Meinungs- und Pressefreiheit also eingeschränkt ist, oder dass die muslimische Ehefrau bei Trennung ihre Kinder verliert, ist kein Zufall. In diesen Staaten ist der Verfassung ein Schariavorbehalt vorangestellt, der gewährleistet, dass alle anderen Artikel sowie die abgeleiteten Gesetze und Verordnungen Allahs Befehl (Koran) und Mohammeds Handeln (Sunna) nicht widersprechen dürfen. Ägyptens Verfassung auch von 2014 stellt klar, dass die Scharia „Hauptquelle der Gesetzgebung“ ist, Großscheich al-Tayyeb protestiert selbstverständlich nicht.
Article (2) Islam is the religion of the State and Arabic is its official language. The principles of Islamic Sharia are the main source of legislation.
Nur ein weiteres Beispiel, die 1956 ausgerufene Islamische Republik Pakistan. Alle Gesetze müssen der Scharia entsprechen, kein Gesetz darf Koran und Sunna (anglis. sunnah) zuwiderlaufen:
The Constitution of Pakistan, Part IX: 227 (1) All existing laws shall be brought in conformity with the Injunctions of Islam as laid down in the Holy Quran and Sunnah, in this Part referred to as the Injunctions of Islam, and no law shall be enacted which is repugnant to such Injunctions.
Die islamische Normativität („Koran und Sunna“) ist ebenfalls Standard der deutschen Islamverbände und bleibt eine Gefährdung für freiheitliche Demokratie, Säkularität und Bürgerrechte.
Koran und Sunna des Propheten Mohammed bilden die Grundlagen des Koordinationsrats. Dieser Grundsatz darf auch durch Änderungen dieser Geschäftsordnung nicht aufgegeben oder verändert werden.
(Koordinationsrat der Muslime in Deutschland. KRM. Geschäftsordnung in der Fassung vom 28. März 2007)
Morgen wird der 70jährige Großimam aus Kairo vor dem Deutschen Bundestag sprechen dürfen – nicht über das frauenfeindliche und antidemokratische Potenzial der Scharia, sondern das islamische „Friedenspotenzial“.
Vom 13. bis 15. März 2016 tagt in Berlin die Internationale Konferenz zur Bekämpfung des Antisemitismus. Bundestag und Auswärtiges Amt sind Gastgeber der Interparlamentarischen Koalition zur Bekämpfung von Antisemitismus (ICCA). Mehr als 100 Abgeordnete aus fast 40 Ländern nehmen teil. Anlässlich dieser Konferenz hat Bundeskanzlerin Merkel betont, „dass Antisemitismus und Vorurteile gegenüber anderen Menschen bei uns keinen Platz haben“ und konstatiert, dass Antisemitismus „leider auch im heutigen Alltag präsent ist“. Er äußere sich in Vorurteilen, entlade sich in verbalen Attacken und münde oft in Gewalt. „Damit dürfen wir uns niemals abfinden“, machte die Bundeskanzlerin klar. Dieser gute Vorsatz sollte jedoch nicht lange eingehalten werden. Keine 24 Stunden später durfte im Bundestag ein Gast sprechen, der in der Vergangenheit mehrfach durch antisemitische Positionen aufgefallen ist.
Großscheich al-Tayyeb hatte darum gebeten, auch vor und mit Bundestagsabgeordneten sprechen zu können. „Ermutigt gerade auch durch muslimische Kolleginnen und Kollegen“ sei er diesem Wunsch gerne nachgekommen, heißt es im Schreiben von Prof. Dr. Norbert Lammert, mit dem der Bundestagspräsident zur Veranstaltung einlädt. Im Anschluss an den Vortrag des Großscheichs bestehe „Gelegenheit zur Gegenrede und Diskussion“. Wen also hat Lammert eingeladen.
Ahmad al-Tayyeb
Der hochverehrte Gast des Deutschen Bundestages und der Uni Münster diskriminiert Juden aus Überzeugung. In einem Interview, das am 25. Oktober 2013 auf Ägyptens Kanal 1 ausgestrahlt wurde (übersetzt von MEMRI – The Middle East Media Research Institute) erklärte al-Tayyeb: „Schon seit Gründung des Islam vor 1400 Jahren leiden wir an der jüdischen und zionistischen Einmischung in die muslimischen Angelegenheiten. Dies hat für die Muslime stets große Not verursacht. […] Der Koran sagte es und die Geschichte hat es bewiesen: ‚Die erbittertsten Gegner der Gläubigen wirst du unter den Juden und den Polytheisten finden‘.“ Der Großimam ist zudem der Ansicht, dass Juden Nichtjuden für „extrem minderwertig“ halten und dass die Juden „eine grausam hierarchische Weltanschauung pflegen und noch nicht einmal davor zurückschrecken, das auch zuzugeben, weil es ja so in der Tora geschrieben steht – im Hinblick auf Tötung, Versklavung und so weiter.“
Ahmed el-Tayeb
Ahmed Muhammad Ahmed el-Tayeb
Jews
In an interview which aired on Egypt’s Channel 1 on October 25, 2013 (as translated by MEMRI), Al-Tayeb stated that “Since the inception of Islam 1,400 years ago, we have been suffering from Jewish and Zionist interference in Muslim affairs. This is a cause of great distress for the Muslims.” He also argued that “the Quran said it and history has proven it: ‘You shall find the strongest among men in enmity to the believers to be the Jews and the polytheists.’” He also claimed that Jews consider non-Jews to be “extremely inferior” and that Jews “practice a terrible hierarchy, and they are not ashamed to admit it, because it is written in the Torah – with regard to killing, enslavement, and so on.”
Der Großscheich der Azhar, morgen zu Gast im Deutschen Bundestag und in drei Tagen an der Uni Münster, kennt seine Religion – und entsprechend kundig beurteilt der wohl ranghöchste sunnitische Schariagelehrte das menschliche Handeln in Bezug auf Krieg gegen Allah und seinen Gesandten bzw. Verderbenstiften auf Erden, auf Ehebruch (zinā), die Bedeckung des weiblichen Körpers mit einem farblich unattraktiven, blickdichten sowie alle Volumina und Konturen verhüllenden Tuch (ḥiǧāb), die mörderischen Angriffe durch Hamas & Co. auf Juden, die Frage nach Gültigkeit oder Nichtgültigkeit eines Gebetes unter einem weiblichen Imam sowie in Bezug auf die im Islam nicht erlaubte Gleichberechtigung von Mann und Frau, wie uns Nushin Atmaca (2007, auf Arab-West Report) informiert; im Einzelnen:
Controversial issues
Die islamischen Hadd-Strafen (Pl. Hudud), wörtlich Grenzvergehen, gemeint ist die Verletzung der Rechte Allahs, ziehen häufig die Todesstrafe nach sich. Al-Tayyeb bleibt hier sozusagen klassisch islamisch, er nennt die Hudud “Allahs [Rechte und] Gesetze” und definiert sie demzufolge als unabänderlich.
However on other issues Al-Tayyib sticks to classical viewpoints: he denies the possibility of revising the hudūd and their punishment as they are “God’s laws” and therefore unchangeable.
Eine Frau darf im Islam kein Freitagsgebet leiten, das Gebet würde sonst islamisch ungültig; wer dennoch bei der Professorin für Islamwissenschaften und Buchautorin Amina Wadud gebetet hat, muss sein Gebet nachholen.
Commenting on the Friday prayer led by the Islamic feminist Amīnah Wadūd he states that this prayer was not valid as women do not have the right to lead men in Friday prayer, saying: “All Muslims who prayed with her need to repeat their prayers”.
Der für jede Muslima verpflichtende Schleier, der Hidschab, steht für den Scheich al-Azhar nicht zur Diskussion. Ihn nicht zu tragen gehört zwar nicht der Kategorie schwerste Sünde an, sei aber dennoch ein eindeutiger Bruch der Scharia.
Furthermore he has argued that the hijāb is an “undisputable duty” for women. However, he seems to have slightly changed his opinion on this matter, as in a more recent statement he explained that not wearing the hijāb is not one of the biggest sins, but is considered by the Sharīʿa as a mere breach. Commenting on the statements of Egypt’s Minister of Culture Fārūq Husnī who described the hijāb as a symbol of backwardness, he stated that most Islamic scholars agree that wearing the veil is obligatory for Muslim women.
Zur Chitan al-inath (sunat perempuan), der islamischen weiblichen Genitalverstümmelung oder FGM, 90 % der verheirateten Ägypterinnen sind beschnitten, hat sich der Geistliche bislang nicht geäußert.
On several other important current issues, for example female genital circumcision, his opinion is not known as he has avoided delving into this subject area.
Ahmad al-Tayyeb über den Ehebruch. Die Muslima, die ihren Ehemann mit einer Geliebten beim Ehebruch überrascht und beide tötet, ist lebenslang einzusperren oder hinzurichten. Ein Muslim hingegen, der seine Ehefrau in einer entsprechenden Situation erwischt und beide ermordet, darf nicht bestraft werden. Schließlich gelte es, stets das Gesetz (Fiqh) als eine mit der Scharia kompatible Gesamtheit zu betrachten, wohingegen Gender-Fragen lediglich nachrangige Angelegenheiten seien.
As a muftī, Dr. Ahmad al-Tayyib did not approve of a suggestion to reform the penalty law in the field of adultery. While a betrayed wife, finding her husband and his mistress in bed and killing them, is sentenced to either life imprisonment or death, a husband who acts in the same way is not punished at all. The reform argued for the same treatment of betrayed husband and wife, whereas al-Tayyib stated that the law as a whole should first of all be in accordance with Sharīʿa before considering gender issues, which he classed as “sub-issues”.
Die palästinensischen Glaubenskämpfer, so al-Tayyeb, würden „die höchste Form von Märtyrertum“ ausüben, was ja nun einmal nicht als islamrechtlich unzulässig (haram) eingestuft werden könne.
Al-Tayyib has described the actions of Palestinian suicide bombers as “the highest form of martyrdom” which cannot be declared harām.
Soweit aus Ahmad al-Tayyib, von Nushin Atmaca, Arab-West Report, Juli 2007.
2015 forderte Ägyptens Präsident al-Sisi von der Azhar eine Reform des religiösen Diskurses. Die Scharialehrstätte reagierte mit der Gründung von zwei Kommissionen, eine zur Bekämpfung der Gottlosigkeit im Lande und eine zum Schönfärben und Aufpolieren des Bildes des Islam im Ausland, was die Deutschlandreise des Klerikers erklärt.
Die Universität Münster und nicht zuletzt ihr Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) sollten faktennah zur vielfältigen Rechtskollision von Scharia und allgemeinen Menschenrechten informieren, statt wie bisher den Hidschab, die Beschneidung der Jungen und Mädchen, das Apostasieverbot, die Schariavorbehalte der meisten islamisch geprägten Staaten und überhaupt das Islamische Recht zu verharmlosen und schönzureden.
Die Scharia ist nicht mit den allgemeinen Menschenrechten und dem Grundgesetz kompatibel und darf deshalb kein benoteter und versetzungsrelevanter Unterrichtsstoff im bekennenden Islamischen Religionsunterricht (IRU) sein. Auch am ZIT, wo die Lehrer für den staatlichen islamischen Religionsunterricht ausgebildet werden, müssen universelle Menschenrechte, FdGO, Außenansicht und Überwältigungsverbot pädagogischer Standard sein, nicht die Normen von Koran und Sunna. Todesfatwen sind keine Friedensbotschaft.
Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)
Gabi Schmidt, Sozialpädagogin
Q u e l l e n
Deutscher Bundestag, Pressemitteilung vom 22.02.2016 Großscheich der Kairoer al-Azhar-Universität trifft Abgeordnete, Religionsvertreter und Wissenschaftler
https://www.bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2016/neuer-inhalt/409626
Großscheich spricht über Islam-Friedenspotenzial
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw11-grossscheich/413142
Kairoer Großimam nimmt an Religionskonferenz in Münster teil
Prof. Dr. Ahmed al-Tayyeb hatte bei einem Besuch des Leiters des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT) der WWU, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, in Kairo seine Bereitschaft bekundet, vor dem Hintergrund der zahlreichen Gewalttaten im Namen des Islams eine globale Friedensbotschaft zu verkünden.
https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=8176
Das ZIT Münster arbeitet mit der Al-Azhar Universität zusammen
Im Rahmen seines Aufenthalts an der Al-Azhar-Universität, der bedeutendsten islamisch-theologischen Einrichtung der islamischen Welt, wurde Mouhanad Khorchide auch von deren früherem Rektor, Groß-Scheich Ahmad Mohammad Al-Tayyeb, empfangen.
https://www.wwu.de/ZIT/Aktuelles/2012/aktuelles_2012_al_azhar.html
Lob vom Groß-Scheich
Ahmad Mohammad Al-Tayyeb lobte ausdrücklich das große Engagement der Universität Münster für eine Vernetzung mit der Al-Azhar-Universität, wie Mouhanad Khorchide berichtete. Der Groß-Scheich unterstützt den Ausbau einer engeren Kooperation zwischen Münster und Kairo.
http://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=4319
[Thema al-Azhar und Todesfatwen]
Nachdem Abdel-Samad am 4. Juni 2013 bei einem Vortrag in Kairo der Muslimbruderschaft „islamischen Faschismus” vorgeworfen und gesagt hatte, „dass dieser Faschismus in der Entstehungsgeschichte des Islams zu begründen“ sei, wurden am nächsten Tag im Internet Mordaufrufe gegen ihn veröffentlicht. Am 7. Juni rief Assem Abdel-Maged, ein Führer der Gamaa Islamija und Verbündeter von Staatspräsident Mohammed Mursi, im ägyptischen Fernsehen zum Mord an Abdel-Samad auf, weil dessen Äußerungen eine Beleidigung des Propheten gewesen seien. […] Mahmoud Shaaban, Professor an der al-Azhar-Universität in Kairo, wiederholte den Mordaufruf
https://de.wikipedia.org/wiki/Hamed_Abdel-Samad
Mahmoud Shaaban, the Al-Azhar professor who issued a fatwa sanctioning the killing of opposition politicians
http://english.ahram.org.eg/NewsContent/1/64/64712/Egypt/Politics-/Egyptian-death-threats-sheikh-released-on-bail.aspx
Constitution of The Arab Republic of Egypt 2014
http://www.sis.gov.eg/Newvr/Dustor-en001.pdf
Article 2: Islam, Principles of Islamic Sharia
Islam is the religion of the state and Arabic is its official language. The principles of Islamic Sharia are the principle source of legislation.
https://www.constituteproject.org/constitution/Egypt_2014.pdf
The Constitution of Pakistan. Part IX: Islamic Provisions
http://www.pakistani.org/pakistan/constitution/part9.html
Deutscher Bundestag
„Antisemiten können nicht integriert werden“
„Die Bekämpfung des Antisemitismus ist ein ganz wichtiges Thema – in Deutschland, in Europa aber auch in den anderen Teilen der Welt.“ Mit diesen Worten begann am Montag, 14. März 2016, das Grußwort von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel an die Teilnehmer der „Internationalen Konferenz zur Bekämpfung von Antisemitismus“. Die Kanzlerin konstatierte, dass Antisemitismus „leider auch im heutigen Alltag präsent ist“. Er äußere sich in Vorurteilen, entlade sich in verbalen Attacken und münde oft in Gewalt. „Damit dürfen wir uns niemals abfinden“, machte Merkel deutlich.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw11-icca/410802
Rede von Bundeskanzlerin Merkel bei der 3. Interparlamentarischen Konferenz zur Bekämpfung von Antisemitismus am 14. März 2016
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2016/03/2016-03-14-rede-merkel-antisemitismuskonferenz.html
Die Kanzlerin konstatierte, dass Antisemitismus „leider auch im heutigen Alltag präsent ist“. Er äußere sich in Vorurteilen, entlade sich in verbalen Attacken und münde oft in Gewalt. „Damit dürfen wir uns niemals abfinden“, machte Merkel deutlich.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw11-icca/410802
Ahmad al-Tayyib. By: Nushin Atmaca. Arab-West Report, July 2007.
http://www.arabwestreport.info/en/ahmad-al-tayyib
Sheik of Al-Azhar Ahmad Al-Tayeb Justifies Antisemitism on the Basis of the Koran
Following are excerpts from an interview with Sheik of Al-Azhar Ahmad Al-Tayeb, which aired on Channel 1, Egyptian TV on October 25, 2013:
Ahmad Al-Tayeb: A verse in the Koran explains the Muslims’ relations with the Jews and the polytheists. The second part of the verse describes the Muslims’ relations with the Christians, and the third part of the verse explains why the Christians are the closest and most friendly to the Muslims.
This is an historical perspective, which has not changed to this day. See how we suffer today from global Zionism and Judaism, whereas our peaceful coexistence with the Christians has withstood the test of history. Since the inception of Islam 1,400 years ago, we have been suffering from Jewish and Zionist interference in Muslim affairs. This is a cause of great distress for the Muslims.This is an historical perspective, which has not changed to this day. See how we suffer today from global Zionism and Judaism, whereas our peaceful coexistence with the Christians has withstood the test of history. Since the inception of Islam 1,400 years ago, we have been suffering from Jewish and Zionist interference in Muslim affairs. This is a cause of great distress for the Muslims.
The Koran said it and history has proven it: “You shall find the strongest among men in enmity to the believers to be the Jews and the polytheists.” This is the first part. The second part is: “You shall find the closest in love to the believers to be those who say: ‘We are Christians’.” The third part explains why the Christians are “the closest in love to the believers,” while the Jews and the polytheists are the exact opposite.
[…]
[The Christians] are humble and are not arrogant.
[…]
Interviewer: They consider everybody else to be inferior to them…
Ahmad Al-Tayeb: Extremely inferior. They even have very peculiar laws. For instance, they are allowed to practice usury with non-Jews. Some things are not allowed among Jews, but are allowed between Jews and non-Jews. They practice a terrible hierarchy, and they are not ashamed to admit it, because it is written in the Torah – with regard to killing, enslavement, and so on.
Therefore, they have generated a problem not only in their relations with the Muslims, but in their relations with all other people as well, and history has been clear on this.
Interviewer: There is even great enmity between them and the Christians.
Ahmad Al-Tayeb: Of course. These practices and beliefs have made people, even non-Muslims, hate them.
http://www.memri.org/clip_transcript/en/4048.htm
Der deutsch-ägyptische Politologe Hamed Abdel-Samad am 14.03.2015 in DIE WELT
Fragen an den Großscheich im Deutschen Bundestag
Lieber Herr Großscheich,
[…] Sie werden am Dienstag eine Rede im Deutschen Bundestag halten und darin vermutlich von der Friedfertigkeit des Islam schwärmen. Sie werden betonen, dass al-Azhar eine Hochburg des moderaten Islam sei, […]
Aber hat sich al-Azhar nicht dafür stark gemacht, dass jede Kritik am Islam juristisch verfolgt wird? […]
Al-Azhar-Gelehrte mit ihren Apostasie Fatwas […]
Führten nicht ähnliche Fatwas aus al-Azhar zur Ermordung des ägyptischen Denkers Faradsch Fauda 1992 in Kairo?
[…] Allein in den letzten drei Monaten mussten zahlreiche Ägypter wegen Kritik an islamischen Gelehrten ins Gefängnis, darunter die Dichterin Fatma Naout […]
Als Präsident al-Sisi letztes Jahr von al-Azhar eine Reform des religiösen Diskurses forderte, reagierte Ihre Institution mit der Errichtung von zwei Kommissionen: Eine zur Bekämpfung des Atheismus in Ägypten und eine zur Verbesserung des Images des Islam im Westen. Deshalb sind Sie nun nach Europa gekommen. Nicht um den aufrichtigen und ehrlichen Dialog zu suchen, sondern um das Bild Ihrer Religion aufzupolieren.
[…] Der Islam hat in erster Linie ein Problem mit sich selbst, mit der Unantastbarkeit seiner Texte und seinen politischen Ansprüchen […] Sie, Herr Imam, und Ihre Institution sind ein Teil des Problems
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article153293988/Fragen-an-den-Grossscheich-im-Deutschen-Bundestag.html
